Zurück zur Übersicht

User Experience: nicht allein das Design zählt, sondern auch die Funktionalität

  • Consumer & User Research
Kunde

Tochtergesellschaft eines Automobilkonzerns

Branche

Automobil

Hauptziele:
  • Identifizierung von Usability-Schwächen in einem ansonsten makellosen Design – 8 Usability-Tests
  • Ansprache aller Nutzer*innen – Testteilnehmende mit und ohne Markenerfahrung
  • Schaffen einer Basis für eine adaptive Web-App – herausragende User Experience auf sowohl mobilen als auch Desktop-Geräten

Die deutsche Tochtergesellschaft eines weltweit tätigen deutschen Automobilherstellers betreibt zwei Online-Autoverkaufsplattformen, eine für Neuwagen und eine für Gebrauchtwagen. Zum Zeitpunkt des Projekts lief die Gebrauchtwagenplattform weitaus besser, was auch zu erwarten war, da generell mehr Menschen online nach Gebrauchtwagen suchen. Allerdings war die Plattform noch nicht auf dem neuesten Stand der Technik. 

Die Plattform für Neuwagen, auf der Verkäufer*innen ihre verfügbaren Neuwagen auflisten und sie den Kunden direkt anbieten können, nutzte bereits eine neue Technologie. Die Umstellung der Gebrauchtwagenplattform auf dieselbe neue Technologie eröffnete die Möglichkeit, nicht nur die gleichen Vorteile für die Benutzerfreundlichkeit zu bieten, sondern auch die Website weiter zu optimieren. Um dies zu umzusetzen, war eine professionelle Erhebung der Nutzerbedürfnisse sowie ein klares User Experience Design Konzept erforderlich. 

Der Kunde beauftragte FELD M mit der Durchführung dieses Projekts zur Ermittlung von Usability-Problemen und Aufzeigen von Verbesserungsmöglichkeiten. 

 

Unser Ansatz

Wir begannen damit, eine Basis für die Szenarien der Usability-Tests zu schaffen. Zwei UX-Experten führten eine detaillierte beschreibende Analyse der Plattform auf der Grundlage von Normen wie ISO 9241-11 und eigenen Erfahrungen durch. Anhand der Ergebnisse wurden Hypothesen darüber aufgestellt, welche Schritte der User Journey Schwierigkeiten verursachen könnten und wie diese Schritte verbessert werden könnten.

In der nächsten Phase führten wir auf der Grundlage dieser Hypothesen acht Usability-Tests durch. An diesen Tests nahmen Nutzer*innen teil, die tatsächlich gerade auf der Suche nach einem neuen Auto waren. Die Teilnehmenden waren zwischen 29 und 60 Jahre alt, 40 % von ihnen hatten bereits Erfahrung mit der Marke. Dieser Punkt war sehr wichtig, denn wir wollten herausfinden, ob sich frühere Erfahrungen auf die Wahrnehmung der Plattform auswirken würden – wäre ein „Fanboy“ eher bereit, Benutzerfreundlichkeitsprobleme zu verzeihen und unnötig viel Zeit mit der Suche auf der Plattform zu verbringen, als jemand, der die Marke nicht kennt und nicht mit ihr verbunden ist.

Die Tests zur Benutzerfreundlichkeit ermöglichten es uns, unsere Hypothesen zu bestätigen oder zu verwerfen, und lieferten gleichzeitig viele neue Erkenntnisse darüber, wie die aktuelle Plattform verbessert werden kann. Die Desktop-Version funktionierte insgesamt recht gut, aber bei der mobilen Version traten erhebliche Probleme auf. Darüber hinaus konnten wir eine Reihe von Aspekten mit Optimierungspotenzial identifizieren – von Sichtbarkeits- und Funktionsproblemen mit der integrierten Karte bis hin zu Filterproblemen in der detaillierten Suchfunktion.

Besonders aufschlussreich waren Aussagen der Teilnehmenden wie: „Das sieht alles sehr vielversprechend aus, aber es ist nicht schön zu bedienen“. Oder: „Wenn man unvorbereitet damit anfängt, muss man erst einmal herausfinden, wo alles versteckt ist.“

Obwohl das Design als gut und zur Marke passend empfunden wurde, gab die Hälfte der Testpersonen an, dass sie während des Prozesses aufgehört hätten, wenn sie es zu Hause benutzt hätten. Dies galt vor allem für die mobile Nutzung, bei der sich die Call-to-Action-Schaltfläche „Ergebnisse anzeigen“ ganz unten in einer schwarzen Farbfläche verbarg. Da Smartphones am unteren Rand einen schwarzen Rahmen haben, haben die Nutzenden die Schaltfläche „Ergebnisse anzeigen“ einfach übersehen. Das elegante Schwarz stand im Einklang mit dem Corporate Design – und sah gut aus. Aber gutes Aussehen und gute Funktionalität sind eben zwei verschiedene Dinge.

 

Erhebliche Verbesserungen in der nächsten Version

Mit dem Einverständnis der Teilnehmenden haben wir fast alle Tests aufgezeichnet und daraus ein Video mit den aufschlussreichsten Momenten erstellt. Das Highlight-Video, das die Schwierigkeiten der potenziellen Kund*innen zeigt, erwies sich als ein sehr wertvolles Instrument, um zu zeigen, dass die Probleme real sind.

Das Projekt führte zu einer Reihe von unschätzbaren Erkenntnissen, die es dem Kunden ermöglichten, die Plattform weit über die Verbesserungen hinaus zu optimieren, die die Umstellung auf die neue Technologie selbst bot. Die identifizierten Probleme wurden nach Prioritäten geordnet und direkt in die Entwicklungs-Roadmap aufgenommen. Sie werden im nächsten Versionsupdate umgesetzt.

 

Lassen Sie uns gemeinsam herausfinden, wie wir bei Ihrem Projekt unterstützen können!

 

Kontaktieren Sie uns

 

Ähnliche Projekte

  • Consumer & user research

    Klare Positionierung auf dem neuen und wachsenden Online-Automarkt

  • Consumer & user research

    Customer Journey Mapping für HORNBACH: Kontaktaufnahme mit der Zielgruppe an allen Touchpoints

  • Consumer & user research

    Datengetriebenes Design für Online-/Offline-Communities

  • Consumer & user research

    Hinter den Kulissen: User Research für eine Online-Schadenmeldungsstrecke in der Versicherungsbranche

  • Consumer & user research

    Quantitative Studie für einen erfolgreichen Produktlaunch

Haben Sie Fragen? Kontaktieren Sie uns heute!

Kontaktieren Sie uns

whiteboard